Ansprechpartnerin von Stadtbergen

Claudia Günther
Stabsstelle Klimaschutz
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86391 Stadtbergen
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Auf eine Tasse fairen Tee!
Stadtbergen trägt seit vielen Jahren den Titel Fairtrade-Stadt. Dieser Titel ist keine bloße Auszeichnung, sondern verpflichtet uns dazu, bestimmte Kriterien einzuhalten. Dazu gehört u.a., dass Gastronomie und Einzelhandel regelmäßig faire Produkte anbieten. Nur so können wir sicherstellen, dass der Titel nicht zum Etikett verkommt, sondern tatsächlich in der Stadtgesellschaft gelebt wird.
Mit der aktuellen Fairtrade-Aktion im Rahmen der Fairen Woche sollen Dialog und Bewusstsein in der Stadt gestärkt werden: Alle Stadtberger Restaurants und Cafés wurden mit fair gehandeltem Tee ausgestattet. Die Bevölkerung ist eingeladen, sich bis Ende September aktiv zu beteiligen: Drei verschiedene Teesorten stehen zur Auswahl – fair gehandelt und mit bestem Geschmack.
Zum Auftakt der Aktion nutzten Roland Mair und zweiter Bürgermeister Michael Smischek, beide Mitglieder im Fairtrade-Arbeitskreis und organisatorische Unterstützer der Aktion, die Gelegenheit, zwei der vielen Gastronomiebetriebe zu besuchen, die die Stadtberger Fairtrade-Aktion aktiv unterstützen
Der erste Besuch führte die beiden zum Café Weinberger. Das Traditionscafé wird seit Jahrzehnten von der Familie Arnemann geführt und ist weit über die Stadtgrenzen hinaus für seine feinen Obstkuchen und Torten bekannt. Mit seinem nostalgischen Flair der siebziger Jahre und einem klaren Bewusstsein für Nachhaltigkeit verbindet das Café Vergangenheit und Zukunft
Bereits seit vielen Jahren setzt Herr Arnemann auf Müllvermeidung. Zucker wird im klassischen Silberbehälter serviert, Kaffeesahne im kleinen Kännchen gereicht – eine Haltung, die Ressourcen spart und den Gästen zugleich eine besondere Atmosphäre vermittelt. „Früher haben wir auch die Marmelade offen serviert, aber die Hygienevorschriften sind inzwischen strenger geworden“, berichtet Arnemann
Bei einem Kräutertee und einem English Breakfast Tea tauschten sich Bürgermeister Smischek, Roland Mair und Café-Inhaber Arnemann aus. Das Gespräch war geprägt von Geschichten aus dem Stadtberger Leben, aber auch von der Bedeutung nachhaltigen Handelns im Alltag.
Der zweite Besuch führte Michael Smischek und Roland Mair in das Stadtberger Lokal „Fantasia“. Viele Bürgerinnen und Bürger kennen es als Treffpunkt nach Feierabend: Handwerker, Freundesgruppen und Familien kommen hier zusammen, um zu essen, zu plaudern oder einfach eine kleine Auszeit zu genießen.
Wer das „Fantasia“ betritt, nimmt sofort die besondere Mischung wahr: Eine saubere, schlichte Einrichtung, die auf den ersten Blick funktional wirkt – und gleichzeitig Düfte, die den Raum erfüllen und einen unweigerlich in die arabische Welt entführen. Doch an diesem Tag stand nicht der Döner oder die Pizza im Mittelpunkt, sondern ein Getränk, das man in einem türkisch geprägten Lokal vielleicht nicht sofort erwarten würde: fair gehandelter Tee.
Da der Wirt im Urlaub war, sprach sein Sohn Ismail Özel offen und interessiert über die Aktion und die Haltung seiner Familie. Für ihn ist es selbstverständlich, dass Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung auch in einem Gastronomiebetrieb ihren Platz haben. Gerade weil viele Gäste in einem türkisch geprägten Lokal nicht sofort an faire Produkte denken, setzt das „Fantasia“ mit dem Tee ein bewusstes Zeichen.
Text: Roland Mair