Kommunaler Wärmeplan (KWP) für die Stadt Stadtbergen - aktueller Stand
Wie bereits berichtet wurde, hat der KWP als strategisches Planungsinstrument für den Wärmesektor die treibhausgasneutrale Wärmeversorgung aller Gebäude im Stadtgebiet mindestens im dafür gesetzlich vorgesehenen Zeitrahmen (Bayern: 2040) zum Ziel.
Dabei setzt er sich im ersten Schritt detailliert mit der Ausgangslage in Stadtbergen auseinander, um darauf aufbauend in einer Potenzialanalyse alle nutzbaren Möglichkeiten zur Senkung des Wärmebedarfs sowie zur Versorgung durch erneuerbare Wärme sowie unvermeidbare Abwärme zu erfassen. Ein individueller Maßnahmenkatalog mit Entwicklungspfaden und Maßnahmen sowie Strategien rundet den KWP ab.
Was kann der kommunale Wärmeplan und was kann er nicht?
Der KWP gibt eine wichtige Orientierungshilfe für die Stadtberger Bürgerinnen und Bürger für ihre zukünftige Wärmeversorgung, allerdings ohne eine verbindliche Rechtswirkung nach außen zu haben. Ausweisungen von Gebieten für Wärmenetze verpflichten nicht dazu, die erforderliche Infrastruktur tatsächlich zu errichten oder die Versorgung zu nutzen.
Der KWP baut die Brücke zwischen Klimaschutzkonzepten und energetischen Transformationsplänen sowie Quartierskonzepten. Eine Detailtiefe wie sie beispielsweise in Bebauungsplänen vorzufinden ist, darf nicht erwartet werden. Insgesamt muss der KWP den Vorgaben der Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld „Kommunalrichtlinie“ (KRL) sowie dem Technischen Annex der Kommunalrichtlinie: Inhaltliche und Technische Mindestanforderungen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) entsprechen.
(https://www.klimaschutz.de/de/foerderung/foerderprogramme/kommunalrichtlinie)
Aktueller Stand und Ausblick
Die Bestands- und Potenzialanalyse sind weitestgehend abgeschlossen. Für eine erfolgreiche Umsetzung ist es im nächsten Schritt erforderlich, alle relevanten Akteure zu beteiligen sowie eine Strategie zur künftigen Kommunikation zu erarbeiten. Dafür wird im September 2024 ein Workshop mit Energieversorgern, Universitätsklinikum Augsburg, öffentlicher Verwaltung und politischen Entscheidungsträgern stattfinden.
Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Bürgersaal Stadtbergen steht am 15.10.2024 von 18-20 Uhr neben der Vorstellung des Entwurfs des kommunalen Wärmeplans der aktive Dialog mit der Bürgerschaft im Vordergrund. Die Stadt möchte Transparenz schaffen, Fragen klären sowie aufzeigen, was der Plan für die nächsten Schritte und in Konsequenz für die Bürgerschaft bedeutet.
Eine zu erarbeitende Verstetigungsstrategie soll am Ende dafür Sorge tragen, dass die Umsetzung des kommunalen Wärmeplans als strategischer Prozess in der Verwaltung etabliert wird. Mit einem Controlling-Konzept wird sichergestellt, dass der Umsetzungsfortschritt stetig nachverfolgt und ggf. angepasst werden kann.
Für spätestens Januar 2025 ist die finale Veröffentlichung des kommunalen Wärmeplans für Stadtbergen geplant.
Förderprojekt:
Das Vorhaben „Erstellung eines kommunalen Wärmeplans für die Stadt Stadtbergen inklusive Akteursbeteiligung“ wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Das Förderkennzeichen lautet: 67K26694. Link zum Projektträger: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie
Nationale Klimaschutzinitiative:
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.